Ganz einfach selbst gemischt: Erfahre, welche Öle sich am besten für ein DIY Körperöl eignen, wie du sie mit natürliche ätherischen Ölen pimpst und worauf du beim Kauf achten solltest.
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Schon seit vielen Jahren mische ich mir mein Körperöl selbst. Ich verwende es nach dem Duschen, trage es auf meine noch feuchte Haut auf – und sie dankt es mir mit Geschmeidigkeit, Glanz und einer für mein hohes Alter von bald 44 Jahren noch erstaunlich jugendlicher Weichheit.
Darum mische ich heute mein Körperöl selbst
Unsere Haut dient der Barriere, sie kann aber auch viele Stoffe aufnehmen, die entweder durch die hindurch direkt in den Körper gelangen oder über Haarfollikel und Schweißdrüsen. Es gilt: Was auf die Haut kommt, gelangt auch in den Körper.
Pflegestoffe wie Körperöl oder Nährstoffe gelangen über ihre Oberfläche selbst in tiefer liegende Hautschichten. Leider gilt das auch für Schadstoffe, Umweltgifte oder Mikroplastik, die in Kosmetikprodukten enthalten sein können.
Gerade das Thema Mikroplastik ist mittlerweile zum Glück in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Es gibt zwar aktuell keine Forschungsergebnisse zur Aufnahme von Mikroplastik über die Haut, aber warum sollen Plastikflaschen keine Chemikalien wie Weichmacher in das Öl abgeben, erst recht, wenn das Öl mehrere Monate lang in der Flasche war? Oder warum sollen keine winzigen Plastikpartikel in das Öl gelangen? Bis diese Fragen beantwortet sind, greife ich ausschließlich auf Körperöl aus der Glasflasche zurück. Zum Glück habe ich das beim Selbermischen selbst in der Hand.
Körperöl for the win
Ich glaube, es war ein Artikel in der Fernsehzeitung, der mich vor über 20 Jahren im elterlichen Badezimmer auf das Thema Öl für die Hautpflege brachte. Bis dato schmierte ich die üblichen Lotionen und Cremes aus Supermarkt und Drogerie auf die die Schrumpelpelle und war immer unzufrieden – zu fettig, zu leicht, komischer Geruch, nicht die besten Inhaltsstoffe. Besonders das zugepappte Gefühl ist mir bis heute ein Graus.
Spontan fing ich nach dem Lesen des Artikels einfach mal mit Babyöl an und probierte mich dann durch alle möglichen Marken. Meine Haut begann sich so gut anzufühlen wie nie zuvor, es gab aber noch Luft nach oben.
Irgendwann landete ich dann bei den üblichen Marken, probierte mich von Kneipp über Weleda bis alverde durch, verspürte dann aber den Wunsch nach etwas weniger Inhaltsstoffen. Also kaufte ich mir mal ein Arganöl (heute nur noch für die Haare), mal ein Mandelöl. Das war alles gut, jedoch hatte ich immer auch das Gefühl, es könnte noch etwas besser sein – ich begann, über die Eigenschaften der verschiedenen Öle zu lesen und mir mein Körperöl einfach selbst zu mischen.
Körperöl Grundrezept
Für ein selbst gemischtes Körperöl benötigst du eigentlich nur Basisöl oder Basisöle – ich mische zum Beispiel sehr gern mehrere Öle zusammen – und wenn du magst, auch ein paar Tropfen ätherisches Öl.
- 50 ml Basisöl(e)
- 5 Tropfen ätherisches Öl
Deine Mischung füllst du in eine Glasflasche, wofür du am besten einen Trichter nimmst. Ich verwende braune Flaschen, da sie den Flascheninhalt vor Licht schützen und so die Haltbarkeit verlängern können. Ich mische auch immer etwas Jojobaöl bei, da es die Haltbarkeit des selbstgemischten Körperöls verlängert.
Gute Basisöle erkennen
Achte beim Kauf der Basisöle unbedingt darauf, dass sie unraffiniert bzw. bio bzw. kaltgepresst und vor allem ohne weitere Zusatzstoffe auskommen. Vitamin E wird beispielsweise oft zugefügt, um die Haltbarkeit zu verlängern. Es gibt auch DIY Rezepte für Körperöl, in denen Vitamin E explizit empfohlen wird. Ich vermeide es lieber und verbessere die Haltbarkeit mit Jojobaöl. Grundsätzlich ist es aber auch okay, Vitamin E zu verwenden.
Ätherische Öle dienen natürlich in erster Linie der Beduftung, sie haben aber auch immer eine Wirkung. Darauf solltest du bei der Auswahl unbedingt achten. Hier alle vorzustellen, würde den Rahmen sprengen. Ich werde bald in einem anderen Artikel meine wichtigsten ätherische Öle vorstellen und auch weiterführende, seriöse Links dazu posten.
Meine liebsten Basisöle
Für mein Körperöl verwende ich kein fest einzuhaltendes Rezept. Vielmehr experimentiere ich gern mit Mischungsverhältnis und Ölsorten. Im Winter verwende ich andere Öle als im Sommer, die Haut verändert sich immer wieder. Es gibt jedoch einige lieb gewonnene Pflanzenöle, die fest zur Ausstattung gehören. Die möchte dir kurz als Anregung zum Selbermischen vorstellen:
Aprikosenkernöl
Das Aprikosenkernöl ist eines meiner liebsten Öle, denn es zieht schnell ein, ist pflegend für trockene Haut, aber nicht „fett“. Ähnlich wie Mandelöl duftet es ganz leicht nach Marzipan. Es fördert die Hautelastizität und macht sie schön geschmeidig, weshalb ich es auch gern in der Schwangerschaft benutzt habe. Gerade meine sensible Haut verträgt es gut. Kein Wunder, denn Aprikosenöl eignet sich sogar für die Hautpflege als Beimischung nach Sonnenbrand und hat eine leicht antientzündliche Wirkung.
Mandelöl
Mandelöl ist dem Aprikosenkernöl recht ähnlich. Es duftet leicht süßlich-herb, pflegt und schützt und ist sogar für sehr sensible und zu Allergien neigende Haut geeignet. Das beliebte Öl stärkt die Hautbarriere und gleicht den Feuchtigkeitshaushalt aus.
Auch für meine Familie mische ich Mandelöl gern mit ein, es ist sogar geeignet für die ganz Kleinen, beispielsweise für die Babymassage. Du kannst es pur auftragen.
Ich verwende Mandelöl in Lebensmittelqualität, da es günstiger ist als das aus der Kosmetikabteilung. Zudem kann ich es dann auch mal in der Küche nehmen. Achtung: Nicht essen, wenn du eine Nussallergie ist.
Jojobaöl
Jojobaöl ist streng genommen kein Öl, sondern ein flüssiges Wachs. Das lange haltbare Jojobaöl ist recht robust und gibt diese Eigenschaften auch an die jeweilige Ölmischung weiter, indem es die Haltbarkeit verlängert. Seine für mich beste Eigenschaft ist aber, dass es gut von der Haut aufgenommen wird, die Haut elastischer macht und sie selbst in der wärmeren Jahreszeit schön feuchthält, aber keinen fettigen Film auf der Haut bildet.
Sheabutter
Sheabutter ist ein echter Tausendsassa. Die aus den Nüssen des afrikanischen Karitébaums gewonnene „Butter“ ist allerdings äußerst fest und muss deshalb vor dem Mischen im Wasserbad bei niedriger Hitze geschmolzen werden (bitte nicht wärmer als ca. 35 Grad Celsius). Sheabutter ist leicht fettend, bindet Feuchtigkeit und ist vor allem als Creme- und Salbengrundlage und für die Wundheilung beliebt. Bitte unbedingt unraffinierte Sheabutter kaufen, da sie noch alle wertvollen Inhaltsstoffe enthält. Wenn du es deinem Körperöl in Kleinen Mengen beimischen möchtest, denke unbedingt daran, dass es wieder fest wird und dadurch das Körperöl eine andere, festere Konsistenz erhält.
Kokosöl
Beim Kokosöl zur Hautpflege scheiden sich bekanntlich die Geister, da manche Menschen mit verstopften Poren reagieren. Ich verwende Kokosöl ebenfalls nicht im Gesicht (nur zum Ölziehen). Als Beimischung in kleinen Mengen in meinem Körperöl mag ich es im Winter dagegen sehr, da es eine leicht cremige Konsistenz verleiht. Bei Zimmertemperatur ist Kokosöl fest, daher erwärme ich es im Wasserbad bei ganz wenig Hitze (ca. 35 Grad).
Avocadoöl
In kleinen Mengen verwende ich Avocadoöl auch zur Hautpflege im Gesicht, beispielsweise als Bestandteil von Gesichtsmasken im Winter. Es ist etwas fettig und kann eine feine Schicht auf der Haut hinterlassen, dringt aber gut in die Haut ein. Es ist vitaminreich und recht stabil, sodass du es zum Beispiel zum Braten bei höheren Temperaturen in der Küche nehmen kannst.
Hagebuttenkernöl
Das relativ teure Hagebuttenkernöl verwende ich gelegentlich und dann auch nur in kleinen Mengen. Da es relativ schnell ranzig wird, kaufe ich es nur in kleinen Fläschchen. Im Gesicht tut das entzündungshemmende Öl meiner von Rosazea geplagten Haut im Winter gut, weshalb ich es für die Lymphmassage im Gesicht nehme. Es kann auch die Wundheilung unterstützen, Narben pflegen und eignet sich besonders auch für die reife, dünner werdende Haut, da es sie vor Feuchtigkeitsverlust schützt. Ich gebe gern direkt bei der Anwendung einfach ein paar Tropfen in die Hand und mische es dann mit meinem Körperöl.
Nachtkerzenöl
Ebenfalls in die Kategorie recht teuer ist das Nachtkerzenöl einzuordnen. Trotzdem habe ich immer ein kleines Fläschchen zu Hause, dann das Öl ist reich an gesunden Fettsäuren, wirkt entzündungshemmend, juckreizlindernd und beruhigend auf irritierte Haut. Sogar für die Hautpflege bei Neurodermitis, Psoriasis und anderen entzündlichen Hauterkrankungen eignet es sich. Mit der Pipette gebe ich dann ein paar Tropfen zu meinem Körperöl in die Hand, um strapazierte Hautstellen zu pflegen.
Muttertagsgeschenk: DIY Körperöl für Mama
Jedes Jahr zum Muttertag schenke ich meiner Mama ein angenehm duftendes, selbst gemischtes Körperöl, das ist inzwischen eines unserer Rituale. Da sie gern draußen ist, verwende ich immer auch ein wenig Öl, das die Haut nach (viel) Sonnenstrahlung beruhigt und pflegt. Sie mag es lieber dezent duftig, daher gebe ich auf 100 ml Basisöl nur wenige Tropfen ätherisches Öl. Auch für meine Nase ist das vollkommen ausreichend. Man kann sich herantasten. Dieses Jahr habe ich mich für dieses blumige Öl entschieden:
Herrlich duftig-pflegendes Körperöl zum Muttertag
- Aprikosenkernöl 20 ml
- Mandelöl 30 ml
- Jojobaöl 40 ml
- Granatapfelsamenöl 10 ml
Die Öle am besten mittels Trichter in eine schöne Glasflasche füllen.
Granatapfelsamenöl ist recht teurer. Du kannst dieses Öl auch einfach weglassen und nimmst stattdessen 30 ml Aprikosenkernöl.
Ätherische Öle:
- Rosengeranie (4 Tropfen)
- Vanilleextrakt (2 Tropfen)
- Rose (2 Tropfen)
- Orange oder Mandarine (4 Tropfen)
Gib die ätherischen Öle vorsichtig und tropfenweise hinzu. Ich mache zwischendurch immer mal wieder eine Pause und schaue, ob die Beduftung für meine Nase schon ausreicht. Tendenziell bin ich in Sachen Duft aber eher der zurückhaltende Typ.
Wichtig: Ätherische Öle dürfen im Körperöl nur stark verdünnt enthalten sein. Als Faustregel gilt: Maximal zehn Tropfen auf 100 ml Basisöl!
Ich mag besonders die harmonisierende und ausgleichende Wirkung der Rosengeranie. Als leicht süßlich anmutende Düfte harmonieren Rosengeranie, Rose und Vanille sehr gut mit einem Hauch von Orange oder Mandarine. Wenn deine Mama nicht so der süßliche Duft-Typ ist, lasse Vanille einfach weg. Da manche Zitrusöle wie Bergamotte oder Zitrone die Haut gegenüber UV-Strahlung empfindlicher machen können, verwende ich sie nicht in Körperöl.
Auf dem Blog von Aromatherapie-Expertin Eliane Zimmermann erfährst du noch mehr über die Rosengeranie:
https://aromapraxis.de/oele-lexikon/rosengeranie-pelargonium-graveolensasperumodoratissimum/
Das tolle Buch von Sabrina Herber und Eliane Zimmermann, „Aromatherapie für Frauen“ (Werbung), darf ich euch ans Herz legen, es eignet sich auch hervorragend als Muttertagsgeschenk.
Quellen:
- Bühring, Ursel: Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Grundlagen – Anwendung – Therapie. 6. Auflage. Thieme, Stuttgart 2024
- Clark, Demetria: Aromatherapie und Heilpflanzen für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Mankau Verlag, Murnau am Staffelsee 2017
- Herber, Sabrina und Zimmermann, Eliane: Aromatherapie für Frauen. Das Selbsthilfe-Buch für bewusst lebende Frauen. 2. Auflage. JOYVerlag Oy-Mittelberg 2020
Ölziehen: Natürliche Detox-Kur für Zähne und Zahnfleisch
11. April 2025 @ 13:31
[…] Welches Öl du verwendest, bleibt dir überlassen. Es sollte es sich jedoch um natives Öl handeln, also rein durch mechanische Verfahren wie Pressen gewonnenes Öl, kein durch zahlreiche chemische Verfahren unter Zugabe von Chemikalien hergestelltes Saatenöl wie Sonnenblumenöl oder Sojaöl o.Ä. Im Ayurveda empfiehlt man meist Sesamöl oder Kokosöl. […]