Geheimwaffe bei Magen-Darm-Infekten, Humbug aus der Volksheilkunde oder einfach nur wohltuend, wenn sonst nichts mehr drin bleiben will: Warum die Morosche Möhrensuppe gegen Durchfall helfen soll, wie sie wirklich wirkt und wie du sie zubereitest.
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Diese einfache Karottensuppe, die sogenannte Morosche Möhrensuppe, gilt seit über 100 Jahren als Geheimwaffe gegen Durchfall – nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen und sogar bei Tieren. Das Prinzip: In Wasser gekochte Mohrrüben bilden einen Stoff, der das Andocken schädlicher Keime an die Zellen der Darmschleimhaut verhindert. Doch stimmt das wirklich?
Morosche Möhrensuppe: Professor Moro und die Möhren
Wohl kaum ein Krankheitssymptom begleitet Familien mit (kleinen) Kindern so zuverlässig wie der Durchfall. Er kann lästig, kräftezehrend und für Babys, kleine Kinder oder ältere Menschen sogar gefährlich sein.
In der Kinderarztpraxis erhält man meist den Rat, einfach gar nichts zu tun, auf die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit zu achten, etc. Leider unterschlagen Kinderärzte oft eines der wichtigsten Hausmittel gegen Durchfall: die Morosche Möhrensuppe oder auch Karottensuppe nach Moro.
Benannt ist sie nach seinem Erfinder, dem Kinderarzt Prof. Ernst Moro, der an der Kinderklinik München erstmals im Jahr 1908 Karottensuppe als natürliches, aber effektives Mittel gegen Durchfall einsetzte, und damit viele Kinderleben rettete.
Durch den Einsatz von Antibiotika und Anti-Durchfallmedikamenten hat die Karottensuppe nach Moro im Laufe der Zeit zumindest in der Pädiatrie zwar an Bedeutung verloren. Jedoch schwören immer noch viele Eltern auf den als Suppe bezeichneten Möhrenbrei, wenn ihre Kinder Durchfall haben.
Auch Tierfreunden dürfte die Morosche Möhrensuppe ein Begriff sein – zumindest, wenn ihre kleinen Begleiter unter Durchfall leiden. Denn sogar bei Hunden (und auch bei Katzen, wenn man ihnen die orange Brühe denn schmackhaft machen kann) gilt sie als DAS Hausmittel bei Diarrhoe.
Wie wirkt die Morosche Möhrensuppe?
Karotten, Wasser, Salz – mit nur wenigen Zutaten, spottgünstig, aber erstaunlicher Wirkung, unterstützt das Hausmittel den Darm dabei, krank machende Keime erfolgreich abzuwehren. Die Wirkung der Möhrensuppe ist sogar wissenschaftlich untersucht und bestätigt.
Ihr Geheimnis: Karottenpektine. Beim langen Kochen entstehen aus den natürlicherweise in Mohrrüben enthaltenen Pektinen Oligogalakturonsäuren, welche den Rezeptoren der Darmschleimhaut ähneln.
Krankmachende Keime heften sich normalerweise an die Zellen der Darmschleimhaut (Epithelzellen), dringen so in den Körper ein und entkommen der Immunabwehr. Oligogalakturonsäuren docken an diese Keime an und besetzen ihre Rezeptoren. So verhindern sie das Eindringen in die Darmschleimhaut. Stattdessen werden die Erreger ausgeschieden.
Sogar durch EHEC-Bakterien verursachte Durchfälle lassen sich durch die Moro-Suppe behandeln. Wichtig ist dabei, dass sie möglichst schon zu Beginn des Infekts gegessen wird. Ideal sind ein frühzeitiger Beginn und mehrere Schlucke über den Tag verteilt.

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Unser erstes Mal Karottensuppe
Als meine Tochter das erste Mal Magen-Darm bekam, war sie zum Glück schon zweieinhalb Jahre alt. Nach dem dritten Tag machte ich mir doch etwas Sorgen, da es meiner ansonsten recht robusten und gern Kefir, Kimchi und Sauerkraut naschenden Tochter zusehends schlechter ging.
Wir waren gerade zu Besuch in einer anderen Stadt, also suchte ich dort eine Kinderarztpraxis auf. Leider hatte die Kinderärztin außer dem Hinweis, sie müsse genug trinken, keinen Rat für mich, wie ich meiner Tochter helfen konnte.
Zu Hause wartete glücklicherweise das Buch „Naturheilkunde für Kinder“ (Werbung) der bekannten Heilpraktikerin und Dozentin für Heilpflanzenkunde Ursel Bühring mit Erwähnung der Moroschen Möhrensuppe. Zum Glück war die Hauptzutat im Haus und sobald bekam meine Tochter einige Schlucke dieser wohl eher als Brühe zu bezeichnenden „Wundersuppe“.
Einige Bücher von Ursel Bührung sind aus meinem Leben übrigens nicht mehr wegzudenken. Wer sich für Pflanzenheilkunde interessiert, dem empfehle ich gern, einmal ihre Bücher anzusehen.
Zurück zum Durchfall und der Moroschen Möhrensuppe: Was soll ich sagen, noch am selben Abend wurde ihr Stuhl fester. Obwohl sie die Brühe in den nächsten Tagen nur mit etwas Überredungskunst zu sich nahm, gelang es mir doch, ihr über den Tag verteilt immer wieder einige Schlucke einzuflößen. Schnell ging es ihr besser. Das kann natürlich nur Zufall sein – oder nicht?
Die Morosche Möhrensuppe gehört seitdem zum festen Repertoire meiner Hausmittel und sobald sich etwas ankündigt, was bei Kindern in Krippe, Kita und Schule leider nicht so selten vorkommt, wie man es sich wünschen würde, wird die ganze Familie damit beglückt. Denn vor allem zu Beginn einer Erkrankung entfaltet sie ihre Wirkung schnell.
Karottensuppe gegen Durchfall: Rezept
Zutaten:
500 g Karotten/Möhren (wie auch immer du sie nennst)
1 Liter Wasser
1 gestrichener Teelöffel Salz
Zubereitung:
Schäle die Karotten und schneide sie grob in Stücke.
Dann gibst du sie zusammen mit 1 Liter Wasser in einen Topf und lässt das Ganze eine bis anderthalb Stunden kochen.Die lange Kochzeit ist wichtig, damit ausreichend Oligogalakturonsäuren entstehen. Mindestens eine Stunde sollte es sein.
Dann pürierst du die Möhren zusammen mit dem Kochwasser einfach im Topf (mit Stabmixer oder Kartoffelstampfer) und gibst einen Teelöffel Salz hinein. Wenn viel Wasser beim Kochen verdunstet ist, kannst du noch einmal etwas Wasser aufschütten, sodass es ungefähr einen Liter Suppe ergibt.
Moro-Suppe über den Tag verteilt trinken
Je nach Zustand kannst du bzw. dein Kind die Suppe über den Tag verteilt schlückchenweise trinken. Ich selbst empfinde die leicht salzige warme Brühe als wohltuend. Sie schmeckt etwas süßlich-herb. Durch das Salz (verwende am besten naturreines Salz, ich mag Solesalz, Ursazl oder Steinsalz) führst du dir bzw. deinem Kind gleich noch ein paar Mineralstoffe zu.
Da Kinder oft nicht so leicht zu überzeugen sind, serviere ich sie vorzugsweise in einem schönen, „besonderen“ und vor allem – wichtig! – blickdichten Becher.
Übrigens kannst du die Morosche Möhrensuppe auch gut einfrieren. So hast du im Notfall immer schnell etwas zur Hand und kannst später wieder nachkochen. Und nun: Gute Besserung!
Quellen:
- Bühring, Ursel, Ell-Beiser, Helga, Girsch, Michaela: Heilpflanzen für Kinder. Gesundheit aus der Natur. Eugen Ulmer, Stuttgart 2025
- Online-Informationen der Ärzte Zeitung online: Karottensuppe nach Moro könnte auch EHEC lahmlegen. (Abruf: Mai 2025)
- Online-Informationen des Universtätsklinikum Heidelberg: https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/zentrum-fuer-kinder-und-jugendmedizin (Abruf: Mai 2025)

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