Selbst gemachter Joghurt enthält mehr Mikroorganismen als herkömmlicher Joghurt und soll deshalb besonders gesund sein. Warum es sich lohnt und wie einfach das Joghurt selber machen ist, erfährst du hier.
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Joghurt selber machen ist nicht nur kinderleicht, sondern auch ein echter Gamechanger für deine Gesundheit – vor allem für deinen Darm. Denn der selbst gemachte Joghurt enthält lebendige, aktive Milchsäurebakterien in deutlich höherer Konzentration als gekaufte Produkte. Dazu kommt: Du entscheidest, was drin ist und was nicht.
Warum gekaufter Joghurt nicht immer die beste Wahl ist
Viele Joghurts aus dem Supermarktregal enthalten versteckten Zucker, Aromastoffe, Stabilisatoren oder Verdickungsmittel wie Carrageen (E 407). Selbst Bio-Produkte dürfen diese Zusatzstoffe verwenden. Dabei zeigen Tierversuche, dass Carrageen potenziell entzündungsfördernd und reizend auf das Verdauungs- und Immunsystem wirkt, also genau das Gegenteil von dem, was du eigentlich willst, wenn du Joghurt für deine Darmgesundheit isst.
Und die angeblich „probiotischen“ Joghurts aus der Werbung? Oft teuer, aber mit zweifelhaftem Mehrwert – zumindest im Vergleich zu deinem selbst fermentierten Joghurt.
Warum Joghurt selber machen? Die 5 wichtigsten Gründe
1. Mehr Probiotika für deinen Darm
Selbst gemachter Joghurt ist randvoll mit lebendigen Milchsäurebakterien, vor allem mit Laktobazillen. Sie bauen im Darm Kohlenhydrate zu Milchsäurebakterien ab. Sie befinden sich im Darm, aber auch in anderen Schleimhäuten, bei Frauen auch in der Vagina.
Auch Bifidobakterien sind reichlich enthalten. Sie gehören zwar nicht zur Gruppe der Milchsäurebakterien, stellen aber trotzdem Milchsäure her. Beide Bakterien sind essentiell für eine gesunde Darmflora, fördern die Verdauung und sorgen für ein starkes Immunsystem.
Im Gegensatz zu Joghurt aus dem Kühlregal stellst du durch eigene Herstellung sicher, dass die probiotische Aktivität maximal ist.
2. Du weißt, was drin ist
Kein Zucker, keine Stabilisatoren, keine Aromen. Dein Joghurt, deine Regeln, das gilt übrigens auch, wenn du deinen selbstgemachten Joghurt später mit Früchten verfeinern möchtest.
Auch die Milch bestimmst du. Neben Kuhmilch kannst du Ziegen- oder Schafsmilch oder sogar Pflanzenmilch verwenden. Mehr dazu weiter unten.
3. Höhere probiotische Aktivität
Im Gegensatz zu industriell verarbeitetem Joghurt, bei dem Lagerung und Transport viele Mikroorganismen abtöten, ist der Probiotika-Gehalt beim selbst gemachten Joghurt frisch, hochaktiv und lebendig.
4. Individuelle Kontrolle über Geschmack und Konsistenz
Säuerlich, stichfest oder cremig? Mit der richtigen Fermentationsdauer steuerst du Geschmack, Säuregrad und Verträglichkeit selbst – je länger die Fermentation, desto weniger Laktose (Milchzucker) und mehr Probiotika. Auch Bakterienkultur bzw. Starter-Joghurt bestimmst du selbst.
5. Preiswert und nachhaltig
Im Vergleich zu probiotischem Markenjoghurt aus dem Bio-Regal ist dein selbst gemachter Joghurt deutlich günstiger und spart Verpackungsmüll.
🥛 Was du brauchst
Es gibt zwei grundsätzliche Herangehensweisen an die Joghurtproduktion in der eigenen Küche: Entweder verwendest du einen bereits fertigen Joghurt und „impfst“ deine Milch damit, oder du verwendest stattdessen Joghurt-Starterkulturen. Beides funktioniert gut.
Zutaten:
- 1 l Milch (je höher der Fettgehalt, desto cremiger)
- 2 Esslöffel nicht pasteurisierten Naturjoghurt oder
- 1 Portion Joghurt-Starterkultur/Ferment
Zubehör:
- 1 großes Glasgefäß oder mehrere kleinere Glasgefäße für den Joghurtbereiter
- Joghurtbereiter, Dörrautomat oder Backofen mit konstanter Wärme
👩🍳 Anleitung: So einfach machst du Joghurt zu Hause
1. Milch erhitzen: Kurz aufkochen, dann auf ca. 40 °C abkühlen lassen (Tipp: Bratenthermometer verwenden). Die Milch darf nicht zu heiß sein, damit die probiotischen Kulturen nicht abgetötet werden.
2. Impfen: Den Joghurt oder die Starterkultur gut einrühren.
3. Fermentieren: Die Mischung in Gläser füllen, locker verschließen und für 8–12 Stunden bei 40–42 °C warm halten (z. B. im Joghurtbereiter). In dieser Zeit wird der Milchzucker in Milchsäure umgewandelt.
4. Abkühlen: Danach ab in den Kühlschrank, fertig ist dein frischer, darmfreundlicher Joghurt!
🐑 Deine Milch – deine Entscheidung
Ob Kuh-, Ziegen- oder Schafsmilch, mit der DIY-Methode kannst du Joghurt aus fast jeder Milch herstellen. Auch Pflanzenmilch (z. B. Kokos, Cashew, Soja) funktioniert, allerdings brauchst du hier unbedingt ein Joghurtferment, das für pflanzliche Milch geeignet ist, sowie etwas Geduld bei der Konsistenz.
Joghurtferment oder Joghurt als Starter verwenden?
Die einfachste und auch kostengünstigste Lösung ist die Verwendung von fertigem Joghurt. Dafür nimmst du einfach einen Naturjoghurt, der dir schmeckt und dessen Konsistenz du magst. Der Joghurt sollte nicht pasteurisiert sein.
Ich habe für meinen Joghurt ein Ferment für echten bulgarischen Joghurt verwendet und ihn seitdem auch schon x-mal weitervermehrt. Dazu mische ich ein wenig Lactobacillus reuteri (L. reuteri). Sind wir mal längere Zeit nicht zu Hause, setze ich ihn einfach mit dem Fermentepulver neu an. Ich mag mein Ferment, da es schön säuerlich schmeckt, was ein guter Hinweis auf eine hohe Probiotika-Dichte ist, und genau die richtige Konsistenz zwischen cremig und stichfest ergibt. Aber das ist natürlich Geschmackssache.
Demnächst versuche ich mal eine Mischung aus L. salivarius und L. reuteri, weil beide verschiedene entzündungshemmende und immunfördernde Eigenschaften haben. Mehr darüber, warum ich gerade diese ausgewählt habe, schreibe ich vielleicht mal bei Erfolg in einem neuen Artikel.
🇬🇷 Griechischen Joghurt selber machen
Für griechischen Joghurt lässt du den fertigen Joghurt einfach in einem Passiertuch oder Mulltuch abtropfen. Dadurch wird er fester, eiweißreicher und cremiger. Das klappt ganz einfach im Sieb oder, wie meine Mutter es früher gemacht hat, aufgehängt am Küchenoberschrank. Darunter stellst du eine Schüssel, in der du die Molke auffangen kannst. Die ist übrigens der perfekte Eiweißdrink für zwischendurch.
Tipp: Verwende nur ungebleichte Baumwolltücher, waschmittelfrei gespült und bei hoher Temperatur gebügelt. So bleibt alles hygienisch.
Brauche ich einen Joghurtbereiter?
Nein, aber es ist unglaublich hilfreich. Denn ein Joghurtbereiter hält die ideale Fermentationstemperatur konstant, was dir Zeit, Nerven und Fehlversuche spart. Du brauchst dich um nichts zu kümmern. Einfach Gläser rein, Knopf drücken, fertig.
✨ Empfehlung:
Ich selbst nutze aktuellen diesen Joghurtbereiter*. Ich finde, er ist bislang der beste, enthält Glasbehälter, die man theoretisch auch durch eigene Behältnisse in der richtigen Größe ersetzen kann, ist sehr praktisch, verbraucht wenig Strom, und ich kann sowohl kleine als auch große Mengen Joghurt selber machen. Man muss allerdings mit der furchtbaren Übersetzung ins Deutsche der Gebrauchsanweisung klarkommen. So ein Joghurtbereiter ist zum Glück selbsterklärend.
👉 Fazit: Mehr Darmgesundheit für weniger Geld
Selbst gemachter Joghurt ist ein einfaches, nährstoffreiches Lebensmittel, das deine Darmflora stärken, dein Immunsystem unterstützen und dir langfristig sogar beim Abnehmen helfen kann, ganz ohne unnötige Zusatzstoffe oder Zucker.
Warum also nicht gleich loslegen?
📌 Bonus-Tipp:
Wenn du dein Mikrobiom noch gezielter unterstützen willst, kombiniere deinen Joghurt mit resistenter Stärke – z. B. aus gekochten, abgekühlten Kartoffeln oder Haferflocken. Deine Bifidobakterien werden es lieben.
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Quellen:
- Pompalla, Hanna/Öko-Test: Carrageen, Süßstoffe, Stabilisatoren: Welche Zusatzstoffe man lieber meiden sollte. https://www.oekotest.de/essen-trinken/Carrageen-Suessstoffe-Stabilisatoren-Welche-Zusatzstoffe-man-lieber-meiden-sollte_15225_1.html (zuletzt abgerufen am 15. Februar 2025)